Forschung
Wirkungsgrad/Effizienz
Die Effizienz von Verbrennungsmotoren lässt sich insbesondere für Ottomotoren durch das sogenannte „Downsizing“ steigern. Durch eine Kombination von Direkteinspritzung und Aufladung kann der Hubraum bei gleichbleibender Motorleistung verkleinert werden. Zudem besteht im Zuge der sich weiter verbreitenden Hybridisierung des Antriebsstrangs ein erhöhter Bedarf an kleinvolumigen Ottomotoren. Im FVV-Vorhaben arbeiten die Partner an der Entwicklung eines geeigneten Zylinderkopfkonzepts für einen kleinvolumigen, direkt einspritzenden Ottomotor. Dazu führen sie 3-D-CFD(Computational Fluid Dynamics)-Berechnungen und experimentelle Arbeiten an einem optischen Einzylinder-Forschungsmotor durch. Das 3V-Konzept zeigt bisher die vielversprechendsten Ergebnisse. Weitergehende Untersuchungen zur Gemischbildung und zur Eignung verschiedener Injektorlagen sind Teil eines laufenden Forschungsvorhabens. Der Einsatz der laserinduzierten Exciplex-Fluoreszenz (Laser Induced Exciplex Fluorescence – LIEF) ermöglicht dabei die vertiefte messtechnische Analyse der Gemischbildung.
» Wir haben in dem FVV-Projekt ein grundlegendes Verständnis der Gemischbildung von direkt einspritzenden Ottomotoren mit kleinem Zylinderhubvolumen entwickelt. Die Arbeiten sind elementar für die Auslegung von Fahrzeugen kleiner Motorenklassen. «
Dipl.-Ing. Marc Sens (IAV GmbH)
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CAD Darstellung der betrachteten Zylinderkopfkonzepte; links: 3V-Konzept in halbtransparent; rechts: 4V-Konzept im Schnitt der Mittelebene
Bildquelle: IVB | TU Braunschweig
Sprayauslegung mittels 3D-CFD Simulation
Bildquelle: IVB | TU Braunschweig
Visualisierung von Einlassströmung und Einspritzung mittels 3D-CFD
Bildquelle: IVB | TU Braunschweig
Der Trend zu kleineren Leistungsklassen bei Verbrennungsmotoren hat mehrere Treiber. Einer davon ist das Downsizing, das durch eine Kombination aus Direkteinspritzung und Aufladung auf einen kleineren Hubraum bei gleichbleibender Motorleistung abzielt. Darüber hinaus beflügelt die Hybridisierung die Entwicklung von Motoren mit geringeren Hubraumvolumina und Zylinderabmessungen. Die kleinen Abmessungen haben jedoch den Nachteil, dass es vermehrt zum Kraftstoffwandauftrag und damit zu höheren Emissionen sowie zur Schmierölverdünnung kommen kann. Das FVV-Vorhaben hat sich zum Ziel gesetzt, die Machbarkeit der Direkteinspritzung bei deutlich kleinerem Bohrungsdurchmesser als heute am Markt üblich zu untersuchen.
Basierend auf umfangreichen Vorstudien wurden zwei Zylinderkopfkonzepte – 3V(Ventil)- und 4V-Konzept – als Prototypen umgesetzt und experimentell auf einem Motorprüfstand untersucht. An einem Transparentmotor, der mit LIEF ausgestattet ist, wird die Gemischbildung der Prototypen messtechnisch analysiert. Mittels LIEF ist die simultane Messung der Flüssig- und der Gasphase möglich. Im Rahmen der optischen Motorversuche lassen sich somit auch Quellen von Partikelemissionen identifizieren. Darüber hinaus wird die Eignung einer zentralen Injektorlage am 3V-Konzept mittels 3D-CFD Berechnungen der Gemischbildung untersucht.
Das 3V-Konzept mit seitlich stehender Injektorlage und das 4V-Konzept mit seitlicher Injektorlage haben sich bewährt. Das Partikelemissionsverhalten kann durch einspritzseitige Variationen, wie z.B. Ansteuerbeginn und Einspritzmuster, sowie durch eine Variation der Intensität der Ladungsbewegung optimiert werden, sodass die Anforderungen an aktuelle Brennverfahren erfüllt werden können. Ein Vergleich der beiden Konzepte zeigt im Hinblick auf die Partikelemissionen, dass das 3V-Konzept ein größeres Potenzial bietet, jedoch sensibler auf Applikationsparameter wie den Einspritzzeitpunkt ist. Die Auswirkungen der Wandbenetzungen und eine zentrale Injektorlage am 3V-Konzept sind Bestandteil der noch laufenden Forschungsaufgaben.
GDI Grenzdurchmesser | Ermittlung des minimal möglichen Zylinderbohrungsdurchmessers bei direkteinspritzenden Ottomotoren | Vorhaben-Nr. 1047
GDI Grenzdurchmesser II | Numerische und optische Untersuchungen der Gemischbildung eines kleinstvolumigen direkt einspritzenden Ottomotors mit verschiedenen Injektorpositionen | Vorhaben-Nr. 1223
Status
Abgeschlossenes Projekt
Programm
Öffentliche Förderung und Eigenmittel
Fördersumme
860.000,00 EUR
Laufzeit
01.09.2010
bis
31.12.2014
Teil I
01.04.2016
bis
31.08.2018
Teil II
Fördergeber
Projektkoordination
Dipl.-Ing. Marc Sens
IAV GmbH
Institut für Verbrennungskraftmaschinen (ivb) - Technische Universität Braunschweig
Wissenschaftliche Leitung:
Prof. Dr.-Ing. Peter Eilts
Forschungsstellen
Weiterführende Literatur
Forschungsbereich
Forschungsvereinigung Verbrennungskraftmaschinen e.V.
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
T +49 69 6603 1345