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Bildquelle: ZSW | ZG Architekten
Mit dem Spatenstich am 10. Februar 2021 für die Forschungsfabrik für Wasserstoff und Brennstoffzellen (HyFaB) hat das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Ulm nun einen entscheidenden Schritt in Richtung der Produktionsforschung für Brennstoffzellen unternommen // Das Wirtschaftsministerium des Landes Baden-Württemberg will das Vorhaben mit 10,5 Mio. Euro fördern
Auf Brennstoffzellen ruhen große Hoffnungen – vor allem im Verkehrssektor. Doch noch gibt es keine Massenfertigung dieser Energiewandler. Mit grünem Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenfahrzeuge sind eines der umwelt- und klimafreundlichsten Verkehrsmittel, vor allem, wenn lange Fahrstrecken und kurze Betankungszeiten gefragt sind. Um diese Technologie für den Massenmarkt tauglich zu machen, müssen die Kosten gesenkt und gleichzeitig die Produktionskapazitäten deutlich ausgeweitet werden.
Mit der HyFaB-Fabrik etabliert das ZSW eine offene Industrieplattform, um automatisierte Fertigungs- und Qualitätssicherungsverfahren, Fabrikabnahmetests und Inbetriebnahmen von Brennstoffzellen-Stacks zu erforschen. Darüber hinaus sollen auch Fachkräfte qualifiziert und Branchenwissen generiert werden. HyFaB ist offen für Partner aus der Automobil- und Brennstoffzellen-Zulieferindustrie oder für Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau. Die Inbetriebnahme des hierzulande einzigartigen Vorhabens ist für Anfang 2022 geplant. Neben dem ZSW ist das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg als wissenschaftlicher Partner am HyFaB-Projekt beteiligt.
Unter der Förderung der FVV (IGF-Projektnummer 1366 | Laufzeit: 01.09.2019 - 30.06.2020) war ein generischer Brennstoffzellenstack als Testplattform für Fahrzeuganwendungen am ZSW unter der Leitung von Dr. Joachim Scholta entwickelt worden.
Hochleistungsbrennstoffzellen-Stacks sind komplexe Konstruktionen: hunderte von Einzelzellen, bestehend aus Membran-Elektroden-Einheiten (MEAs) mit 10 Mikrometer dünnen Membranen, müssen mit Bipolarplatten mit knapp 1 Millimeter Bauhöhe und filigranen Gasverteilerstrukturen plus den Gasdiffusionslagen aus porösem Kohlefaservlies aufeinander abgestimmt und zu einem Stapel zusammengefügt werden. Im Projekt HyFaB soll die für die Großserienproduktion notwendige, neue und automatisierte Fertigungstechnologie entwickelt werden. Die Schaffung der dazugehörigen, standardisierten Qualitätsmethoden ist wesentlich für den Aufbau einer schlagkräftigen Zulieferindustrie und eines kompetenten Maschinenbaus. Auch die Ausbildung von Fachkräften wird ein wichtiger Bestandteil des Projektes sein.
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