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In der aktuellen Klimadebatte gewinnt die Umwandlung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen in andere Energieträger wie Gas und Flüssigbrennstoffe (Power-to-X, P2X) immer mehr an Bedeutung // Welchen Beitrag P2X-Produkte für die Energie- und Verkehrswende leisten können, analysiert die zweite Roadmap des Kopernikus-Projektes P2X // Power-to-X ermöglicht Klimaschutz in der Schifffahrt
Zweite Roadmap des Kopernikus-Projektes P2X veröffentlicht
Zum Abschluß der ersten Phase des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kopernikus-Projektes, analysiert die Ende August herausgegebene, zweite Roadmap, welchen Beitrag P2X-Energieträger für die Energiewende leisten können. Der Schwerpunkt des Berichts liegt auf der Nachhaltigkeit der Verfahren und Produkte, ihrer techno-ökonomischen Bewertung und Fragestellungen zu gesellschaftlichen Entwicklungen und der sozialen Akzeptanz. Aspekte der Systemkompatibilität und des Anwendungspotenzials werden ebenfalls intensiv diskutiert.
Das Projekt „Power-to-X: Flexible Nutzung erneuerbarer Ressourcen (P2X)“ ist eines von vier vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kopernikus-Projekten zur Energiewende. In den nächsten zehn Jahren sollen Technologien erforscht und entwickelt werden, die zur effizienten Speicherung und Nutzung von elektrischer Energie aus erneuerbaren Energiequellen durch Umwandlung in stoffliche Energieträger und chemische Produkte mit hoher Wertschöpfung dienen können. Durch die Verwendung von CO2 aus Abgasen kann zudem der Einsatz von fossilen Brennstoffen reduziert werden. P2X leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung und zum Umbau der Energiesysteme als Teil der Energiewende.
1. Roadmap
Optionen für ein nachhaltiges Energiesystem mit Power-To-X Technologien: Herausforderungen – Potenziale – Methoden – Auswirkungen, August 2018
2. Roadmap
Optionen für ein nachhaltiges Energiesystem mit Power-To-X Technologien: Nachhaltigkeitseffekte – Potenziale – Entwicklungsmöglichkeiten, August 2019
Herausgeber:
Florian Ausfelder, Hanna Ewa Dura (DECHEMA e. V.)
Projektkoordinatoren:
Kurt Wagemann (DECHEMA e. V.), Walter Leitner (RWTH Aachen), Rüdiger Eichel (Forschungszentrum Jülich)
Power-to-X ermöglicht Klimaschutz in der Schifffahrt
„Es ist an der Zeit, mit der Power-to-X Technologie den Schritt aus den Laboren in die Realität zu machen und den dafür nötigen Anlagenbau im industriellen Maßstab voranzutreiben. Die so produzierten CO2-neutralen Kraftstoffe werden dringend für eine umfassende Maritime Energiewende benötigt“, sagte Dr. Uwe Lauber, CEO MAN Energy Solutions und Vorsitzender der VDMA Arbeitsgemeinschaft „Power-to-X for Applications“ im Gespräch mit Norbert Brackmann, dem Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft.
Die Power-to-X Technologien, mit denen grüner Strom in Gas oder Flüssigkraftstoffe umgewandelt wird, sind vorhanden und bereit für den Anlagenbau im industriellen Maßstab. Doch erfolgreich wird die Technologie nur dann sein, wenn sowohl die Anlagen rentabel betrieben werden als auch die PtX-Kraftstoffe zu Preisen angeboten werden können, die dem Wettbewerb mit den fossilen Kraftstoffen standhalten. Derzeit fehlt allerdings der rechtliche Rahmen, um den Markthochlauf der Technologie zu ermöglichen. Da die Anpassungen der rechtlichen Rahmenbedingungen zu lange auf sich warten ließen, so Lauber, sei ein Markteinführungsprogramm für Power-to-X Technologie dringend erforderlich.
Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, bietet Power-to-X große Chancen für die Energiewende im Verkehr. Synthetische Kraftstoffe, zum Beispiel, sind ein notwendiger Baustein für die umfassende Defossilisierung der Schifffahrt. Zahlreiche Faktoren sorgen dafür, dass eine direkte Elektrifizierung, wie sie für den Straßenverkehr diskutiert wird, im Bereich der Schifffahrt nur eingeschränkt möglich ist. Daher kann dort die Verwendung von sogenanten „E-Kraftstoffen“ oder „E-Fuels“ einen entscheidenden Schritt für den Klimaschutz bedeuten. E-Fuels können in Marinemotoren eingesetzt werden und damit fossile Kraftstoffe ersetzen. Moderne Motorentechnik im Zusammenspiel mit synthetischen Kraftstoffen leistet so einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen in der Maritimen Wirtschaft.
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